Karl Wolfskehl

deutscher Schriftsteller; Werke: Gedichte und Essays, u. a.: "Maskenzug", "Saul" (lyr. Drama), "Thors Hammer", "An die Deutschen", "Hiob, oder die vier Spiegel"; auch Übersetzungen

* 17. September 1869 Darmstadt

† 30. Juni 1948 Bayswater/Auckland (Neuseeland)

Internationales Biographisches Archiv – Personen aktuell 19/1962

vom 30. April 1962 , ergänzt um Meldungen bis KW 44/2015

Wirken

Karl Wolfskehl wurde am 17. Sept. 1869 in Darmstadt geboren und entstammt einem uralten jüdischen Geschlecht das in der dortigen Gegend seit über tausend Jahren ansässig war. Er studierte Germanistik, vergleichende Mythologie und Religionsgeschichte. Als Student lernte er die Werke Bachofens, des Sprachforschers Lazarus Geiger und Nietzsches kennen, die ihn stark beeinflußten. Die wesentlichen dichterischen Eindrücke erhielt er von Jacobsen, dem frühen Hamsun und C.F. Meyer. In Gießen promovierte er zum Dr. phil. und wurde mit dem Werk Stefan Georges bekannt. 1893 lernte er den Dichter persönlich kennen, zu dessen Kreis er als eines der bestimmendsten Mitglieder bald gehörte. 1893 siedelte W. auch nach München über, das seine Wahlheimat wurde. Jahrzentelang gehörte er zu den bekannten Gestalten des geistigen München. Er fehlte bei keinem kulturellen oder künstlerischen Ereignis, keiner festlichen Veranstaltung. Sein Haus wurde zu einem der ...